Der „kleine Süden“ von Peru: Islas Ballestas und Peninsula de Paracas
Ungefähr drei bis vier Stunden mit dem Bus südlich von Lima erreichst du den winzigen Ort Paracas. Er ist vor allem als Ausgangspunkt für Touren zu den Islas Ballestas und ins nahegelegene Naturreservat auf der Peninsula de Paracas bekannt. Zusammen mit Pisco und Ica nennt man die Gegend auch „Kleiner Süden“, Sur Chico.
Paracas besteht im Wesentlichen aus einer Strandpromenade mit jeder Menge nicht ganz günstiger Restaurants. Parallel dazu verläuft eine Hauptstraße, an der die meisten Hostels in Paracas liegen. Vom Busterminal von Cruz del Sur in Paracas läufst du 5 bis 10 Minuten bis ins Zentrum.
Die meisten Touristen kommen vor allem wegen 3 Aktivitäten nach Paracas:
1) Seelöwen hautnah erleben – eine Bootstour zu den Islas Ballestas
Viele Hostels organisieren Touren zu den berühmten Islas Ballestas. Auch am Busbahnhof und am Hafen wirst du ständig angesprochen. Alle Touren fahren mehr oder weniger die gleichen Routen. Am besten entscheidest du dich für eine Islas- Ballestas-Tour direkt morgens um 8, dann hast du den Nachmittag für einen zweiten Ausflug frei. Außerdem soll dann die See am Morgen am ruhigsten sein.
Die Bootstouren starten alle am Hafen von Paracas, den du nicht verfehlen kannst, so winzig ist der Ort. Jedes Boot fasst etwa 30 Leute, du bekommst eine Schwimmweste und dann geht es mit Vollgas Richtung Islas Ballestas. Achtung, pack dir unbedingt eine Regenjacke ein! Auf dem Boot wird es im Fahrtwind nass und recht kühl.

Das Boot kreuzt etwa eine Stunde vor den Islas Ballestas, bevor es wieder zurück zur Küste fährt. Währenddessen flattern unzählige Vögel, die auf der Insel nisten, über deinen Kopf hinweg. Es gilt als gutes Zeichen, wenn ein Klecks auf deiner Jacke landet.

Den Seelöwen-Kolonien kommst du so nah, dass du die Tiere fast streicheln kannst. Von Zeit zu Zeit geben die Tiere ein träges Grunzen von sich, ansonsten ist meistens schlafen angesagt.
Wenn du die Morgen-Tour machst, bist du etwa um 10 Uhr wieder im Hostel – rechtzeitig, um noch etwas Wasser zu kaufen, bevor es als nächstes mit dem Van auf die Peninsula de Paracas ins Naturreservat geht. Viele Touranbieter bieten beide Trips als Kombi-Paket an.
2) Ein Stückchen Wüste – Reserva Nacional de Paracas
Ein Van holt dich am Hostel ab und bringt dich auf die etwa 10 Kilometer entfernte Halbinsel, die von einer öden Wüstenlandschaft bedeckt ist. Mit etwas Glück erspähst du ihr hier sogar Flamingos.

Diese zweite Tour dauert insgesamt etwa vier Stunden und führt dich über die ganze Peninsula von Paracas.

Am Ende macht ihr noch einmal Station in einem winzigen Fischerort, in dem du etwas essen kannst. Wenn du nicht furchtbar hungrig bist, warte damit lieber bis zur Rückkehr nach Paracas. Das Essen hier auf der Peninsula ist nämlich eher mittelmäßig.

3) Der berühmte „Candelabro“ von Caracas
Auf dem Weg zu den Islas Ballestas machst du einen kurzen Stopp beim „Candelabro“. Es handelt sich dabei um mysteriöse Linien im Sand in Form eines Kerzenhalters oder eines riesigen Dreizacks, die niemals verschwinden. Sie ähneln den berühmten Nazca-Linien. Niemand kann sicher sagen, wie und zu welchem Zweck sie entstanden sind.

Orga-Tipp: Welches Hostel in Paracas ist das beste?
Klare Empfehlung von mir für das Paracas Backpacker House! Alberto und Lidia führen gemeinsam das „Urgestein“ der Backpacker-Hostels in Caracas. Die beiden sind manchmal etwas ruppig und ziehen sich die halbe Zeit gegenseitig auf, meinen es aber wirklich gut mit ihren Gästen. Die Zimmer sind schlicht und sauber, es gibt Schließfächer in den Dorms und eine offene Küche für alle.
Im hellen Innenhof stehen ein paar Tische, gemütliche Sofas und Liegestühle, die du dir allerdings mit den beiden Hauskatzen teilen musst. Der perfekte Platz für ein gemütliches Schläfchen, bevor du dir ein leckeres Fisch-Restaurant suchst!

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