Totes Meer trifft karge Wüste: Wieso du unbedingt nach En Gedi und Masada fahren musst

Wieso bei deiner Reise nach Israel kein Weg an Masada vorbeiführt

Die einstmals stolze Festung Masada in Israels Süden ist über 2.000 Jahre alt. Die Festungsanlagen beziehungsweise das, was von ihnen übrig ist, liegen zwischen dem Südwest-Ufer des Toten Meeres und der Judäischen Wüste auf einem Plateau auf einem Tafelberg. Sie sind Teil vom National-Park Masada. Was aber die Geschichte von masada so faszinierend macht, erzähle ich dir im Folgenden.

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Eine Seilbahn, das „Cable car“, bringt Besucher in Masada bis oben auf das Felsplateau. Von hier kannst du bis zum Toten Meer sehen.

Den Bau der Festung gab der römische König Herodes etwa 40 – 30 v.Chr. in Auftrag. Das ist der Herrscher, der anlässlich von Jesu Geburt einen umfassenden Kindermord in Bethlehem veranlasst haben soll. Wie wir wissen, ist ihm das trotz der sorgfältigen Planung dieser grausamen Tat nicht gelungen und Jesus lebte immerhin noch 30 Jahre länger.

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Gähnende Leere in Masada: In den Ruinen kannst du nach Herzenslust herumstreifen. Unbedingt gut eincremen und Kopfbedeckung aufsetzen!

Wegen ihrer exponierten Lage und den steil abfallenden Seitenwänden war die Wüstenfestung besonders gut zu verteidigen. Üppige Wasser- und Nahrungsvorräte sorgten dafür, dass die Stadt einer langen Belagerung standhalten konnte und machte sie praktisch uneinnehmbar. Oder?

Kleiner Geschichts-Exkurs: Die Tragödie von Masada

Tatsächlich war es im Jahr 66 nach Christus einigen Sikariern, einer jüdischen Gruppe, die sich gegen die römischen Besatzer richtete, gelungen, die Festung Masada einzunehmen. Das konnten die Römer nicht lange auf sich sitzen lassen und rannten mit 4.000 Mann gegen die Festungsmauern. Während der monatelangen Belagerung spitzte sich die Lage für die eingeschlossenen Sikarier immer weiter zu. Schließlich fassten die Belagerten einen folgenschweren Entschluss…

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Steile Hänge und unwegsames Gelände: So ähnlich müssen die Sikarier vor 2.000 Jahre auf die heanrückenden römischen Truppen geblickt haben.

Als es den Römern wenig später gelang, die Festung Masada zu stürmen, erwartete sie ein grauenvoller Anblick. 960 Männer, Frauen und Kinder hatten sich selbst umgebracht. Sie wollten lieber sterben als in die Hände der Römer zu fallen. Durch diese Tat steht Masada bis heute symbolisch für den jüdischen Freiheitswillen.

So kommst du mit dem Bus von Jerusalem nach Masada

Die Felsfestung Masada erreichst du von Jerusalem leicht mit öffentlichen Verkehrsmitteln. Es gibt zwar geführte Touren nach Masada, die aber deutlich teurer sind. Auch ein privates Taxi geht ziemlich ins Geld.

Zwei Buslinien der Firma Egged fahren nach Masada, die 444 und die 486. Der erste 444-Überlandbus fährt um 7 Uhr morgens an der Central Bus Station in Jerusalem und von da an jede halbe bis ganze Stunde. Den Fahrplan solltest du sicherheitshalber auf der Website von Egged vorab checken.

Bustickets kaufst du in einem Egged-Ticket-Office (in Jerusalem in der Central Bus Station) oder direkt beim Fahrer. Am besten nimmst du für den Tagestrip nach Masada gleich ein Return-Ticket. Achtung, am Sabbat, also von Freitag bis Samstag Nachmittag, und an Feiertagen fahren die Busse nicht.

Die einfache Fahrt von Jerusalem nach Masada dauert etwa eineinhalb Stunden und kostet 37,50 ILS. Aussteigen musst du in Masada Center (nicht Kibbuz).

Totes Meer bei En Gedi: Schweben statt schwimmen

Eine Reise nach Israel wäre ohne nicht vollkommen ohne einmal im Toten Meer zu baden. Auf dem Rückweg von Masada nach Jerusalem steigst du deshalb für einen Zwischenstopp in En Gedi, einer verschlafenen Oase am Westufer des Toten Meeres aus. Außer dem Strand kannst du dort ein Kibbuz und ein Naturschutzgebiet besuchen. Später nimmst du einfach den nächstbesten Bus weiter nach Jerusalem. Auch da solltest ihr die Fahrzeiten vorher klären, damit du in En Gedi nicht ewig in der prallen Sonne warten musst.

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Totes Meer bei En Gedi: Der Parkplatz liegt da wie ausgestorben (haha, Wortwitz).

An der Bushaltestelle En Gedi überquerst du den Parkplatz und landest direkt am Ufer. Handtücher kannst du für 20 ILS leihen, wenn du keins dabei hast. Es gibt Duschen und Umkleidekabinen, die du gegen ein kleines Entgelt nutzen kannst. Dann steht deinem Bad im Toten Meer nichts mehr im Wege.

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Totes Meer: Salzgehalt bis zu 33 Prozent. Einfach zurücklehnen und die Schwerelosigkeit genießen!

Totes Meer – Wichtige Reisetipps für mehr Badespaß

Damit dein Urlaub am Toten Meer zu einem vollen Erfolg wird, solltest du einige Hinweise beachten:

  • Crem dich mit Sonnencreme mit einem hohen Lichtschutzfaktor ein. Am Toten Meer ist es wirklich heiß und es gibt keinen Schatten am Ufer.
  • Nimm Badeschuhe aus Plastik mit. Auch wenn sie doof aussehen. Die Steine am Ufer sind heiß und salzverkrustet. Deine Fußsohlen werden es dir danken.
  • Nimm Dusch-Sachen und mindestens zwei (!) Handtücher mit. Das Handtuch, mit dem du dich nach dem Baden direkt abtrocknest, wird durch das Salz klebrig und unbrauchbar.
  • Pack eine Plastiktüte ein, in dem du deine Sachen ablegen kannst.
  • Zieh alte Kleidung an. Salz macht Flecken und bleicht Leder und Stoffe unschön aus.
  • Achte darauf, dass du nirgends offene Stellen am Körper hast. Ein Totes-Meer-Bad macht dir selbst den kleinsten Schnitt vom Rasieren sofort schmerzhaft bewusst. Salzwasser in dieser Konzentration brennt nämlich höllisch.
  • Vermeide es unbedingt, Wasser in die Augen oder die Nase zu bekommen. Wenn es doch passiert: Sofort raus aus dem Wasser und gründlich mit klarem Wasser nachspülen.
  • Trink vorher viel und achte auch nach dem Bad darauf, viel Wasser zu trinken. Das Salzwasser trocknet deinen Körper aus.

„Totes Meer“ ist heute ein Synonym für Heilkraft

Hat dir dein Totes-Meer-Erlebnis noch nicht gereicht? In Israel gibt es überall relativ günstige „Totes-Meer“-Produkte zu kaufen, die für ein komplettes Beauty-Treatment reichen, zum Beispiel Totes-Meer-Badesalz, Schlamm aus dem Toten Meer oder eine Totes-Meer-Maske.

Ob die Produkte wirklich wirken, lasse ich mal offen. Es macht aber auf jeden Fall Spaß, dich in der Dusche von oben bis unten mit einer Schlammpackung einzuschmieren. Mein Schlamm sendete beim Rücktransport am Flughafen in Tel Aviv allerdings merkwürdige Signale beim Sicherheitscheck und musste daher in einer Extra-Box reisen.

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2 Kommentare Gib deinen ab

  1. Niklas sagt:

    Hallo Katharina,
    ich fliege nächste Woche nach Israel und plane meine Rundreise. Dein Artikel über Masada hat mich jetzt scharf darauf gemacht, die Festung in meine Route zu integrieren.
    Ich möchte von Eilat mit dem Bus 444 nach Jerusalem fahren. Du scheinst diesen Bus ja auch genutzt zu haben und scheinbar mehrfach ein- und ausgestiegen zu sein.
    Bedeutet das, dass ich z. B. um 7 Uhr in Eilat mit der 444 starten kann, in Masada aussteige, mir die Gegend angucke und mit dem selben Ticket ein paar Stunden später in den nächsten 444er Bus nach Jerusalem einsteigen kann? Also ohne ein neues Ticket kaufen zu müssen…
    Liebe Grüße und Dank im Voraus!
    Niklas

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    1. Katharina sagt:

      Hi Niklas, leider viel zu spät gesehen – ich habe direkt beim Einsteigen ein Hin- und Rückfahrticket gekauft. Hoffe, du hattest einen tollen Trip :)!

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