Deshalb solltest du jetzt zum Salar de Uyuni in Bolivien reisen

Wieso jeder einmal im Leben den Salar de Uyuni gesehen haben muss

Es ist der Höhepunkt jeder Reise durch Bolivien: eine mehrtägige Tour mit dem Jeep durch den Salar de Uyuni, die Salzwüste im Südwesten des Landes. Und das ist nur ein Teil der Abenteuers – es gibt so viele Wunder mehr in dieser unwirtlichen Gegend zu sehen.

Flamingos im Salar de Uyuni
Naturwunder: Im unwirtlichen Hochland um den Salar de Uyuni kannst du ungestört Flamingos beobachten.

Lagunen in schillernden Farben, tausende Flamingos, öde Mondlandschaften und dampfende heiße Quellen machen den Trip zu einem Erlebnis, das du nie wieder vergisst. Trotzdem solltest du bald hinfahren – bevor der Salar de Uyuni von Touristen überrannt wird.

Welche Salar de Uyuni-Tour ist die richtige für mich?

Eine Tour in den Salar de Uyuni zu buchen ist einfach und schwierig zugleich. Es gibt so viele Veranstalter, dass jeder einen Platz bekommt – schwierig ist es dafür, den richtigen Touranbieter aus dem riesigen Angebot auszuwählen. Ich kann aus eigener Erfahrung Red Planet Expedition wärmstens empfehlen – sehr professionell und sicher. Eine Mitreisende war von Tito Tours sehr angetan.

Jeep im Salar de Uyuni in Bolivien
Red Planet Expeditions: Im Gegensatz zu manch anderem Touranbieter in Uyuni setzt dieser Veranstalter auf hohe Sicherheitsstandards.

Wo beginne ich meine Tour in den Salar de Uyuni am bestem?

Die klassische 3D2N-Tour (3 Tage, 2 Nächte) kannst du in Uyuni in Bolivien oder in San Pedro de Atacama in Chile beginnen. Es ist jeweils möglich, zum Ausgangspunkt zurückzukehren oder aber die Tour beim jeweils anderen Ort zu beschließen. Immer beliebter wird auch eine viertägige Tour ab Tupiza. Sie soll besser organisiert sein, dafür verbringst du aber auch einen ganzen Tag mehr im Jeep.

Muss ich meine Tour vorher organisieren?

Sogar wenn du morgens mit dem Nachtbus in Uyuni ankommst, findest du noch einen Anbieter, der dich am gleichen Tag mitnimmt. Wenn du einen bestimmten Anbieter im Blick hast, solltest du dich aber lieber vorher per Mail anmelden. In der Regel musst du dich dann vor Ort im Büro des Veranstalters melden, um „einzuchecken“.

Wenn du vorhast, Zeit in Uyuni zu verbringen, vergiss das lieber gleich. Die Stadt hat wirklich nichts zu bieten und ist ausschließlich Durchgangsstation. Im Idealfall reist du trotzdem tagsüber oder am Vorabend der Tour an, damit du dich noch einmal richtig ausruhen kannst

Unterscheiden sich die Routen der Salar-de-Uyuni-Touren?

Die Anbieter fahren alle mehr oder weniger die gleiche Route, in leicht geänderter Reihenfolge. Unterschiede gibt es vor allem bei der Sicherheit der Fahrzeuge, der Zuverlässigkeit und den Sprachkenntnissen des Fahrers, der Qualität des Essens und der Unterkünfte – und dadurch dann beim Preis.

Grundsätzlich solltest du vorher genau erfragen, was im Preis enthalten ist (Wasser, Mahlzeiten, Schlafsack…), gut im Internet recherchieren und deine Erwartungen nicht zu hoch schrauben. Die Tour findet immer noch mitten im Nirgendwo statt, da gibt es naturgemäß keine Luxusherbergen. 

Die Online-Bewertungen schwanken übrigens extrem stark. Einer der Gründe scheint mir zu sein, dass viele Reisende scheinen ziemlich blauäugig am die Sache herangehen und Standards etwa bei den Unterkünften erwarten, die in dieser Umgebung schlicht nicht möglich sind. Mängel am Fahrzeug oder gar betrunkene Fahrer sind hingegen natürlich wirklich No-Gos. Mein Anbieter Red Planet war immer mit mehreren Fahrzeugen unterwegs, die man zu den Mahlzeiten und abends wieder trifft und die sich notfalls gegenseitig helfen können.

Fünf Jeeps im Salar de Uyuni
Red Planet Expedition ist stets mit mehreren Jeeps unterwegs, die alle gut in Schuss sind.

Wie viel kostet eine Tour in den Salar de Uyuni?

Der Preis liegt meist bei 700-800 Bolivianos, also zwischen 85 und 100 Euro für 3 Tage. Handeln ist möglich. Teurer wird es zum Beispiel, wenn der Guide Englisch spricht. Meine Tour mit Red Planet Expeditions von Uyuni nach San Pedro kostete aus diesem Grund 1.200 Bolivianos. Sie war aber wirklich super organisiert, unser Guide Luis sprach fließend Englisch und insgesamt war alles sicher und professionell. Auch der Anschluss-Transport nach San Pedro funktionierte reibungslos.

So beeindruckend die Natur im Salar de Uyuni auch ist: Der Erfolg hängt auch mit der Sechsergruppe in deinem Jeep zusammen. Immerhin bist du drei Tage lang rund um die Uhr auf engstem Raum den Leuten zusammen. Ich hatte richtig Glück und erwischte eine tolle Gruppe Mitte 20 – ein australischer Police Officer auf Weltreise, eine Britin und drei deutsche Jungs, mit denen sie seit einigen Wochen gemeinsam unterwegs war.

So läuft dein Trip in den Salar de Uyuni ab

Tag 1: Alter Eisenbahn-Friedhof, gleißend weißer Salzsee und stachelige Kaktusinsel

Alle Touren ab Uyuni starten morgens gegen halb 11. Erste Station ist der Cemeterio de Trenes, der Eisenbahnfriedhof.

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Der Eisenbahnfriedhof in Uyuni liegt nur wenige Kilometer außerhalb der Stadt.

Von dort geht es schon in das kleine Dorf Colchani, in dem du die Salzproduktion kennenlernst. Mittagessen gibt es in einem Haus, das ganz aus Salz erbaut ist.

Den Nachmittag verbringst du mit deiner Gruppe auf dem eigentlichen Salzsee.

Salzsee Salar de Uyuni
Wenn man den Salar de Uyuni beschreiben möchte, sagt ein Bild mehr aus tausend Worte.

Mit den Jeep durch die endlose, weite weiße Nichts zu brettern – ein unbeschreibliches Gefühl, an das ich bis heute oft zurückdenke.

Zwischendurch ist noch genug Zeit für lustige Fotos, bei denen mit der Perspektive gespielt wird. Hier ist eurer Kreativität keine Grenze gesetzt – der Guide hat aber mit ziemlicher Sicherheit mindestens einen Plastik-Dino im Handschuhfach.

Weiter geht es auf die Kaktusinsel Incahuasi. Etwa eineinhalb Stunden habt ihr Zeit, um das felsige Eiland mit seinen Tausenden von Kakteen zu besichtigen. Der Eintritt kostet noch einmal 30 Bolivianos extra.

Lamas auf der Kaktusinsel
Die Lamas stören sich nicht weiter an den stacheligen Kakteen auf der sogenannten Kaktusinsel.

Mitten auf dem Salzsee bewunderst du den Sonnenuntergang. Ist die Sonne einmal fort, wird es schnell kalt und windig. Schnell in die Herberge – wenn du Glück hast, ist es ein echtes Salzhostel.

Salzhostel im Salar de Uyuni
Tische, Stühle, sogar die Betten: Im Salzhotel ist tatsächlich alles aus Salz gemacht.

Tag 2: Karge Felswüste, farbenfrohe Lagunen und rauchende Vulkane

Am zweiten Tag geht es früh um 7 Uhr morgens los. Nach zwei Stunden über holprige Pisten irgendwo im Nichts macht ihr einen letzten Stopp in einem winzigen Dorf. Hier ist die vorerst letzte Gelegenheit, Wasser (und Bier) zu kaufen.

Hochland in Bolivien
Ein letzter Stopp noch, danach geht es los in die echte Wildnis.

Der nächste Stopp findet bei einigen bizarren Felsformationen statt, die in einer Art Steppe liegen.

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Bizarre Felsformationen im bolivianischen Hochland bieten tolle Fotomotive.

Von hier aus siehst du am Horizont einige Vulkane, die teilweise bereits zu Chile gehören. Das Mittags-Picknick findet auch hier statt.

Das Hochland von Bolivien
Schier endlose Steppe: Der Vulkan im Hintergrund gehört bereits zu Chile.

Obwohl ihr immer wieder Pausen macht, verbringst du an diesem Tag eine Menge Zeit im Jeep auf dem Weg durch das Niemandsland im Südwesten Boliviens. Je höher ihr kommt, desto windiger und kälter wird es, obwohl die Sonne scheint. Die Landschaften sind bizarr und wunderschön zugleich.

Flamingos im Salar de Uyuni
Flamingos in Bolivien: Wer hätte gedacht, dass in diesen lebensfeindlichen Gegenden überhaupt Tiere leben?

Ein Höhepunkt der Fahrt ist die Laguna Colorada, die bei gutem Wetter in ihrem schönsten Rot strahlt. Der Eintritt kostet noch mal 150 Bolivianos.

Laguna Colorada in Bolivien
Wie gemalt: die Laguna Colorada in Bolivien.

Leider ist es hier oben auf fast 5000 Metern sehr windig und kalt. Das treibt die meisten Besucher schon nach 20 Minuten frierend zurück in den warmen Jeep. Den nächsten Stopp macht ihr mitten in einem Vulkan-Krater.

Schwefel Krater in Bolivien
Vorsicht, nicht vor Schreck über den fiesen Schwefel-Geruch in den rauchenden Vulkan stürzen…

Den tückischen Felsspalten und den blubbernden Quellen solltest du besser nicht zu nahe kommen.

Schwefelloch in Bolivien
Sieht beeindruckend aus, stinkt aber ganz schön nach Schwefel.

Gegen 6 Uhr abends erreichet ihr die nächste einfach eingerichtete Herberge mitten im Nirgendwo. Zum Glück gibt es zur Begrüßung heißen Tee. Eine willkommene Begrüßung: Zu diesem Zeitpunkt befindest du dich seit vielen Stunden auf über 4.000 Metern und bist wahrscheinlich ganz schön durchgefroren.

Das Highlight des Abends sind die heißen Quellen. Im Stockdunklen läufst du mit den anderen mit Badezeug zur nächsten Lagune. Bibbernd ziehst du deine Kleidungs-Schichten aus und lässt dich in das angenehm warme Wasser gleiten. Dazu ein kühles Bier und der endlose Sternenhimmel sorgen für einen wirklich denkwürdigen Abend. Wenn nur der Rückweg und die Minusgrade nicht wären…

Abend im Salar de Uyuni
Die Bilder, die du im Salar de Uyuni aufsaugst, vergisst du garantiert nie wieder.

Tag 3: Endstation Chile – und endlich wieder im Warmen

Durchgefroren wachst du am nächsten Morgen auf, denn eine Heizung gibt es hier oben natürlich nicht. Das nasse Badezeug ist tatsächlich gefroren. Viele Mitfahrer klagen über leichte Übelkeit, Kopfweh und Atembeschwerden. Ob das die Höhe ist – oder doch der Kater vom Bier gestern Abend?

Zuerst geht es heute am letzten Tag zur grünen Lagune (Laguna Verde), die mangels Wind leider manchmal lieber eine graue Lagune sein möchte.

Hochland Bolivien Berg
Klare Konturen vor leuchtend blauem Himmel: das Hochland von Bolivien wird auch am dritten Tag nicht langweilig.

Hier wir deine Gruppe aufgeteilt, je nachdem, wer zurück nach Uyuni und wer weiter nach San Pedro de Atacama in Chile fahren wird. Wenn deine Südamerika-Reise noch weiter geht, solltest du unbedingt nach San Pedro fahren. Von der Laguna Verde aus sind es nur noch etwa 45 Minuten bis zur Grenze.

Am Grenzposten wartet schon eine lange Schlange. Mittlerweile bist du vermutlich geübt im Überqueren von Grenzen und reihst dich brav ein. Von hier aus ist es zum Glück nicht mehr weit ins chilenische San Pedro. 45 Minuten Busfahrt bist du endlich wieder im Warmen – erschöpft, glücklich und mit einem Kopf voller unvergesslicher Bilder.

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