Kyoto: die schönsten Tempel, die aufregendsten Gärten und die besten Plätze für für Kirschblütenzeit
Insgesamt solltest du für das Kansai, die Kyoto-Region, mindestens 4 bis 5 Tage auf deiner Japan-Reise einplanen. Viele Touristen bleiben sogar deutlich länger. Für die Sehenswürdigkeiten in diesem Kyoto-Reisebericht haben wir zwei Tage gebraucht. Das lag allerdings auch daran, dass wir einen ganzen Nachmittag mit Bier trinkenden Japanern unter Kirschbäumen versackt sind.
Mystisch: der Bambuswald Arashiyama in Kyoto
Zum berühmten Bambuswald Arashiyama machst du eine kleine Reise in den Westen von Kyoto. Vom Hauptbahnhof aus erreichst du den Hain in etwa 15 Minuten mit der JR Nagano Line. An der Station JR Saga Arashiyama steigst du aus und läufst einfach den anderen Touristen hinterher. Nach 5-10 Minuten erreichst du den Bambuswald. Der Eintritt ist frei. Achtung, nicht nach dem ersten Wald umkehren, es gibt nämlich insgesamt zwei.

Im Anschluss kannst du noch einen kleinen Spaziergang zur Okochi-Sanso-Villa, die dem berühmten Schauspieler Okochi Denjiro (1896-1962) gehörte, machen. Der Eintritt zum Gelände kostet 1.000 Yen. Im Ticket inbegriffen ist ein Matcha-Tee und ein Matcha-Keks, beides allerdings Geschmacksache.
Must-See deiner Reise nach Kyoto: Goldener Pavillon
Mit dem Kyoto City Bus 101 oder 205 fährst du anschließend zum Goldenen Pavillon Kinkakuji, der in einem Park im Norden liegt und eine der Haupt-Sehenswürdigkeiten in Japan ist. Der Eintritt kostet 400 Yen. Besonders schön ist der Blick auf den Zen-Tempel, wenn die Sonne fast untergeht. Allerdings solltest du die Uhr immer im Blick behalten. Der Park schließt nämlich bereits um 17 Uhr.

Vom Goldenen Pavillon aus wanderst du auf einem kleinen Rundweg weiter durch den Rest der Tempelanlage, vorbei an dem Sekkatei-Teehaus, dem ehemaligen Wohnquartier des Hauptpriesters und dem Anmintaku-Teich.

Kiyiomizudera in Kyoto: „Tempel des reinen Wassers“
Der wohl berühmteste Tempel in Kyoto ist die Anlage um den Kiyomizudera-Tempel. Schon der Weg dorthin ist wirklich malerisch.

Vom Bahnhof aus erreichst du den Tempel mit den Bussen 100 und 206 in 15 Minuten (Haltestelle Gojo-zaka oder Kiyomizu-michi). Danach wartet noch ein 10-minütiger Anstieg zum Tempelgelände auf dich.

Natürlich zählt auch der Kiyiomizudera-Tempel in Kyoto zum UNESCO-Weltkulturerbe. Die Anlage wurde im Jahr 780 in den Wäldern östlich der Stadt erbaut. Der Eintritt kostet 300 Yen.

Das Wasser des nahegelegenen Otowa-Wasserfalls ist Namensgeber für das Gebäude. Besucher trinken von seinem Wasser, das sich in drei Strahlen aufteilt – jeweils einer für ein langes Leben, Erfolg und Glück in der Liebe. Allerdings solltest du dich für einen entscheiden. Alles andere gilt als gierig.

Unweit des Hauptgebäudes liegen weitere Tempel, bei denen der Eintritt frei ist.

Von der Tempelanlage läufst du weiter durch den Bezirk Higashiyama. Die engen, steilen Straßen sind von Souvenirläden Geschäften gesäumt, in denen du Töpferei- und Papierwaren kaufen kannst. Überall gibt es hellgrünes Matcha-Eis, das von der Konsistenz her normalem Softeis ähnelt und nach Heu schmeckt.

Eigentlich war bei unserer Reise nach Kyoto geplant, als nächstes noch mindestens 5 weitere Tempel zu besichtigen. Es kam allerdings etwas anders…
Kirschblüte in Japan erleben – am besten in Kyoto
- Party unter Blüten! Die Kirschblütezeit in Japan ist eine der ausgelassensten Jahreszeiten für die sonst eher zurückhaltenden Japaner.
Wenn du zur Kirschblütenzeit in Kyoto bist, hast du das große Los gezogen. Überall sitzen gut gelaunte Gruppen von Japanern auf Bambusmatten unter Kirschbäumen, trinken Bier und freuen sich an dem üppigen rosafarbenen Blütenmeer. Setz dich einfach auf ein Bier dazu. Wir sind erst drei Stunden später wieder aufgebrochen, als es schon dämmerte…

Weg der Tausend Tore: der Fushimi Inari-Schrein in Kyoto
Ab dem Bahnhof Kyoto erreichst du den Fushimi Inari-Schrein mit der JR-Linie Nara in etwa 5 Minuten (Inari Station). Der Shinto-Schrein ist der Reisgöttin Inari geweiht und zählt zu den bedeutendsten Heiligtümern in ganz Japan.

Vor allem ist die Anlage für ihre rot-orangenen Torii-Tore bekannt. Mehrere Tausend von ihnen säumen die Wege auf den Berg Inari. Sie sind Spenden von Einzelpersonen oder Unternehmen. Die Namen der Spender stehen jeweils direkt auf dem Tor.

Der Weg auf den Berg beginnt hinter der Hauptanlage. Für die komplette Wanderung auf den Berggipfel und zurück brauchst du etwa 2-3 Stunden. Zur Kirschblütenzeit war es relativ voll, aber auf den langen Wegen verlieren sich die Menschenmengen schnell. Außerdem hat längst nicht jeder den Ansporn, bis zum Gipfel zu gelangen.

Tatsächlich lohnt es sich aber aufzusteigen, allein für das Gefühl, es geschafft zu haben. Die Wanderung ist nämlich ganz schön anstrengend und du kommst ordentlich ins Schwitzen.
Nachdem du auch den Abstieg erfolgreich gemeistert hast, bewunderst du noch die vielen Fuchs-Statuen, die überall auf dem Gelände verteilt stehen.

In Kyoto gibt es noch so viel mehr zu sehen – etwa den berühmten Philosophenweg, das Geisha-Viertel oder die vielen Restaurants mit Okonomyiaki, den typischen japanischen Nudel-Pfannkuchen. Ich habe auch deshalb fest geplant zurückzukommen – vielleicht im Herbst, wenn sich die Blätter in Japan rot färben.
Wie kommst du nach Kyoto – Bus, Zug, Flugzeug?
Einen ausführlichen Beitrag über die Anreise von Tokyo nach Kyoto und die Fortbewegung vor Ort findest du hier. Wir sind von Osaka gependelt und waren in der Stadt selbst mit der Japan Railways (JR) und dem Kyoto City Bus unterwegs. Auch hier gelten der Japan Rail Pass und die Suica Card, die du vielleicht noch aus Tokyo hast. Kyoto hat außerdem einen Flughafen (Kansai). Ein Flug von Tokyo nach Kyoto lohnt sich aber nicht, mit dem Shinkansen geht es mindestens genauso schnell.
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