Wieso du die Iguazú-Wasserfälle in Argentinien garantiert nie wieder vergisst

Der Nationalpark Iguazú ist selbst in Argentinien eine Klasse für sich

Argentinien ist reich an faszinierenden Naturwundern – aber die Wasserfälle von Iguazú im Nordosten des Landes an der Grenze zu Brasilien sind eine Klasse für sich. Deshalb dürfen sie auf deiner Reise nach Argentinien auf keinen Fall fehlen! Auf dieser Seite findest du wichtige Hinweise, um deinen Trip zu planen. 

Im Idealfall hast du mindestens zwei Tage, wenn du in die Gegend rund um die Wasserfälle von Iguazú reist. Es gibt nämlich in Argentinien und Brasilien jeweils einen Nationalpark und beide sind einen Besuch wert.

Wasserfälle Iguazu
Entdeckt hat die Wasserfälle von Iguazú der Spanier Álvar Núñez Cabeza de Vaca im Jahr 1540.

Die gigantischen Wassermassen des Rio Iguazú stürzen in über 250 größeren und kleineren Wasserfällen auf fast 3 Kilometern tosend in die Tiefe. Bei diesem Anblick verfallen die Besucher entweder in entzückte Ausrufe oder andächtiges Schweigen.

Wasserfälle bei Iguazu auf der brasilianischen Seite
Kaum zu glauben, welche unvorstellbaren Wassermassen sich hier täglich ihren Weg bahnen.

Wie viel Zeit solltest du für die Wasserfälle von Iguazú einplanen?

Ich empfehle dir, deinen Aufenthalt so zu planen:

  • Tag 1: Plane deine Reise so, dass du morgens in Puerto Iguazú in Argentinien ankommst. So kannst du bequem nachmittags die brasilianische Seite anschauen – da reicht ein halber Tag. Brasilien bietet einen guten Panorama-Blick auf die Gesamtheit der Wasserfälle.
  • Tag 2: Am nächsten Tag fährst du zur argentinischen Seite. Der Park in Argentinien ist wesentlich größer als der brasilianische und du kannst dir die Wasserfälle auch aus der Nähe anschauen.
  • Tag 3: Fahre erneut zur brasilianischen Seite, um dir den Vogelpark Parque das Aves anschauen, der gegenüber dem Eingang zum Nationalpark mit den Wasserfällen liegt. Entweder bleibst du dann noch eine Nacht oder nimmst abends einen Flug oder Bus, der dich zurück nach Buenos Aires oder weiter zu einem anderen Ziel bringt.

Die nächstgelegenen Orte, das argentinische Puerto Iguazú und Foz do Iguaçu in Brasilien, haben jeweils einen Flughafen, der mehrmals wöchentlich angeflogen wird. Von Buenos Aires nach Iguazú dauert es zum Beispiel keine zwei Stunden mit dem Flugzeug, mit dem Bus etwa 20 Stunden.

Tag 1: Fahre zur brasilianischen Seite der Wasserfälle

Vom Busbahnhof in Puerto Iguazú fährt stündlich ein Bus direkt zur brasilianischen Seite der Wasserfälle. Bustickets bekommst du am Bus-Terminal am Stand von Rio Uruguay. Es gibt keine festen Sitzplätze und du kannst entsprechend jeden Bus nehmen.

Der Preis für Hin- und Rückfahrt zusammen beträgt aktuell 80 Pesos. Der Bus hat im Fenster ein Schild, auf dem „Cataratas Brasil“ steht, du kannst ihn also unmöglich verfehlen. Vergiss deinen Pass nicht, schließlich überquerst du eine Landesgrenze.

Der Bus bringt dich erst an die argentinische und dann an die brasilianische Grenze. Der Übergang ist hier bloß Formsache. Wenn alle ihren Stempel haben, fährt der Bus noch etwa 20 Minuten bis zum Park-Eingang. Bezahl dein Ticket am besten mit Reales oder Kreditkarte. Argentinische Pesos sind auch möglich aber der Wertverlust ist enorm.

Rio Iguazú in Argentinien
Der Rio Iguazú sieht hier so braun aus, weil die Wassermassen jede Menge Schlamm aufwirbeln.

Vom Parkeingang fährt regelmäßig ein Shuttle-Bus zu mehreren Stopps im Park. Die meisten Touristen steigen am vorletzten Halt aus. Hier beginnt ein 1,5 Kilometer langer Panorama-Weg, von dem du einen fantastischen Blick auf die Wassermassen hast.

Aussichtsplattform über die Wasserfälle von Iguazu
Am Ende des Weges wartet eine Aussichtsplattform, von der du noch einmal die gesamten Wasserfälle überblicken kannst.

Die aufspritzende Gischt durchnässt dich leicht bis auf die Haut. Bring also unbedingt Plastiktüten für Wertsachen und Kamera mit! Ponchos kannst du direkt am Anfang der Brücke kaufen, aber du trocknest bei der Hitze sowieso in Minutenschnelle.

Devils Throat bei Iguazu
Dieser beeindruckende Wasserfall, der „Devil’s Throat“, ist das Herzstück der Iguazú Falls.

Wenn du am Ende des Rundwegs angekommen bist, nimmst du einfach den Shuttle-Bus zurück zum Eingang und steigst in den Bus von Rio Uruguay um. Achtung, der letzte Bus zurück nach Puerto Iguazú fährt um 17 Uhr argentinischer Zeit (in Brasilien ist es eine Stunde später!).

Tag 2: Besuche die argentinische Seite der Wasserfälle

Morgens gehst du früh zum Busbahnhof und kaufst dir für 130 Pesos ein Busticket für die argentinische Seite der Wasserfälle von Iguazú bei „Rio Uruguay“. Die Busse fahren etwa alle 20 Minuten hin und zurück.

Den Park kannst du gut auf eigene Faust erkunden, statt einen teure Tour für die Iguazu-Wasserfälle zu buchen. Am Eingang bekommst du eine Karte, die den gesamten Nationalpark abbildet. Sie ist leider nicht besonders wahrheitsgetreu gezeichnet. Darauf wies mich allerdings erst ein Ranger hin, als ich mich schon halb im Dschungel verlaufen hatte und langsam anfing, überall Jaguar-Augen zu sehen…

Nationalpark bei Iguazu in Argentinien
Im Nationalpark Iguazú begegnest du vielen Tieren – die meisten sind zum Glück so harmlos wie diese Echse…

Im Nationalpark gibt es verschiedene Routen, die locker alle an einem Tag zu schaffen sind. Wenn du nicht gerade am Wochenende anreist, verteilen sich die Besucher so gut, dass du zwischendurch ganz allein durch den Dschungel läufst.

Die Geräuschkulisse ist beeindruckend: Im Hintergrund donnern die Wasserfälle, und um dich herum zirpen Grillen, rascheln Blätter, surren Moskitos und machen Tiere Geräusche, die du nicht einordnen kannst (oder vielleicht auch gar nicht willst…).

befestigte Wege und Brücken führen durch den Nationalpark
Viele befestigte Wege und Brücken führen durch den Nationalpark und machen das Vorankommen sehr angenehm

Ein kleiner Bummelzug, der alle 30 Minuten fährt und sich nach Freizeitpark anfühlt, bringt dich zur Aussichtsplattform über dem „Devil’s Throat“ und wieder zurück – das Highlight der Wasserfälle.

"Devils Throat" ist das Herzstück der Wasserfälle von Iguazu.
„Devils Throat“ ist das Herzstück der Wasserfaelle von Iguazu.

Durch den Park führen zwei Rundwege, der Paseo Superior und der Paseo Inferior.

Durch die gute Beschilderung kannst du den richtigen Pfad kaum verfehlen. Die Wanderkarte, die du am Eingang erhältst, ist hingegen eher irreführend.

Der erste Weg führt dich knapp oberhalb der Wasserfälle entlang. Auf dem zweiten begegnest du den Wasserfällen eher auf Augenhöhe.

Die Wasserfälle von Iguazu in Argentinien
Egal, wo du dich gerade befindest: Die Aussicht ist ohne Ausnahme spektakulär.

Am schönsten sind im Park die Morgen- und die Abendstunden, wenn die Sonne noch nicht bzw. nicht mehr so sticht. Sonnencreme und eine Kopfbedeckung sind neben dem üblichen Insektenspray aber trotzdem immer Pflicht.

Regenbögen Iguazu
Durch die aufspritzende Gischt bilden sich tolle Regenbögen.

Besser ein Schmetterling in der Hand als ein Jaguar auf dem Dach: die Tierwelt der Iguazú-Fälle

Mit ziemlicher Sicherheit entdeckst du zumindest die eine oder andere Echse. Es sollen auch Jaguare im Park leben. Als Jaguar würde ich mich allerdings eher nachts aus meinem Dickicht wagen, wenn die Touristen längst wieder zu Hause sind. Dafür kannst du tolle Fotos von riesigen Schmetterlingen machen, die in allen Farben schillern.

Schmetterlinge Iguazu
Im Park leben jede Menge bildschöner, zutraulicher Schmetterlinge.

An einem der Food Corners Halt wirst du höchstwahrscheinlich Zeuge, wie ein paar freche Nasenbären Lebensmittel-Reste von den Tischen stibitzen. Dabei ist das Füttern eigentlich streng verboten. Abgesehen davon kratzen und beißen die possierlichen Tierchen auch ordentlich, wenn du nicht aufpasst.

Nasenbären im Nationalpark Iguazu
Sehen aus wie niedliche Kuscheltiere, können aber ziemlich fies werden: Nasenbären im Nationalpark Iguazu.

Tag 3: Vögel bewundern im Parque das Aves

Eine „sichere Bank“, um ein paar außergewöhnliche Vögel zu beobachten, ist der Parque das Aves auf der brasilianischen Seite. Der Eintritt kostet 36 Reales. Neben Tukanen, Papageien und Kolibris leben hier jede Menge nicht ganz so spektakulärer, aber trotzdem interessanter Vögel und Reptilien.

Zum Parque das Aves gelangst du genauso wie zu den Wasserfällen auf der brasilianischen Seite (siehe Tag 1) – nur statt in Richtung Wasserfälle zu laufen, schlägst du die entgegengesetzte Richtung ein.

Welches Hotel in Iguazú ist das beste?

Es ist ziemlich teuer, direkt in der Nähe der Iguazú-Wasserfälle ein Hotel zu buchen. Besser und billiger ist es, dir eine Unterkunft in Puerto Iguazú in Argentinien oder Foz do Iguaçu in Brasilien zu suchen. Ich habe drei Tage lang im Iguazú Falls Hostel in Puerto Iguazú gewohnt – solide, nicht spektakulär, aber völlig ausreichend.

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