Deshalb ist Sandbaden in Japan erholsamer als jedes Spa

Entspannung pur: das Sand Bath in Ibusuki auf Kyūshū

Die drittgrößte japanische Insel Kyūshū ist für seine Onsen, Bäder aus natürlichen heißen Quellen, bekannt. In Ibusuki, einer verschlafenen Kleinstadt ganz im Süden, kannst du sogar noch eins draufsetzen und dich in heißen Vulkansand eingraben lassen bevor du in den Onsen springst. Das „Ibusuki Sand Bath“ soll den Körper von allen Verunreinigungen säubern, innen und außen, und natürlich entspannen.

Anreise nach Ibusuki mit Japan Railways (JR) – Tagesausflug ab Kagoshima

Mit dem Japan Rail Pass fährst du ab Kagoshima mit Japan Railways (JR) kostenlos. Du kannst dir aber auch ein normales Ticket kaufen, wenn du ohne JR Pass unterwegs bist. Achtung, hole dir in jedem Fall unbedingt vorher am Schalter eine Reservierung – die Plätze sind nämlich begrenzt, weil der Zug nach Ibusuki sehr klein ist und nur einmal pro Stunde fährt. Die Fahrt dauert etwa eine Stunde.

Kleiner Onsen in Kyushu
Am Bahnhof von Ibusuki, Japan, kannst du deine Füße schon mal kurz in eine heiße Quelle halten. Diese Mini-Onsen gibt es auf Kyushu oft an öffentlichen Plätzen.

Ibusuki: Entschuldigung, wo kann ich mich hier eingraben lassen?

Vom Bahnhof aus läufst du Richtung Küste. Dort angekommen wendest du dich nach rechts, bis du das „Ibusuki Sand Bath“ erreichst, das direkt am Strand liegt. Insgesamt brauchst du vom Bahnhof etwa 20-25 Minuten zu Fuß.

Ibusuki auf Kyushu in Japan
Rinnsale aus Wasser ergießen sich in Ibusuki dampfend ins Meer – Ausläufer der heißen Quellen.

Baden im Vulkansand – wie geht das?

Das Vulkanbad erkennst du an den vielen Menschen, die in Stoff-Kimonos und Flip-Flops herumlaufen und lustig aussehen. Im Empfangsgebäude, das ein bisschen wie eine Kur-Klinik wirkt, bekommst du gegen eine Gebühr von 1.000 Yen ein Handtuch und einen dünnen blauen Stoff-Kimono (yukata) mit Gürtel.

Die Umkleiden sind getrennt nach Männern und Frauen. Pack all deine Sachen in ein Schließfach und zieh den Stoff-Kimono an. (Ja, du bist darunter komplett nackt.) Wenn du lange Haare hast, solltest du sie hochstecken, sonst musst du später stundenlang Sand auskämmen.

Am Ausgang nach draußen aus der Umkleidekabine bekommst du ein Paar FlipFlops. Ich brauchte, sehr zur Belustigung der Japanerinnen, die allergrößte Größe. Überquere die Strandpromenade und steige ein paar Stufen hinab, bis du zu einer Art überdachter Hütte am Strand kommst. Reihenweise Menschen liegen bereits ausgestreckt in kleinen Mulden am Strand, während japanische Mitarbeiter vorsichtig dunklen Vulkansand auf sie schaufeln. Eine Kamera darfst du natürlich mitbringen, die Mitarbeiter fotografieren dich gern.

Eingegraben im Vulkansand in Japan
Keine Sorge, der Kimono bleibt an. So bist du vor dem Sand gut geschützt.

Ist der Sand nicht sehr unangenehm?

Wenn du klaustrophobisch veranlagt bist, fühlst du dich vielleicht unwohl und denkst unwillkürlich an eine Reihe von Gräbern. Ansonsten hüllt der warme Vulkansand dich  wie eine sehr schwere Decke ein. Du kannst dich jederzeit selbst befreien und hast auch eine Uhr im Blick. Länger als 15 Minuten solltest du nämlich nicht im Sand bleiben.

Wenn du komplett eingegraben bist, lehnst du dich einfach zurück und genießt die Wärme. Anfang April ist eine perfekte Besuchszeit – es ist noch kühl genug, dass du dich über warmen Sand freust.

Nach dem Vulkansand folgt das Bad im Onsen

Wenn deine 10 bis 15 Minuten vorbei sind, gräbst du dich langsam wieder aus. Natürlich bist du etwas sandig, einige Stellen auf der Haut sind leicht gerötet und sehr gut durchblutet. Noch während du im Sand liegst, spürst du, wie deine Adern pulsieren.

Wenn du dich einigermaßen entsandet hast, schlüpfst du wieder in deine Flip-Flops und gehst durch einen anderen Eingang zurück ins Gebäude. Hier ziehst du (wieder geschlechtergetrennt) den Kimono aus und wirfst ihn in eine Kleidertruhe. Dann spülst du dich unter den Duschen sorgfältig ab. Durch eine Schwingtür gelangst du in den Onsen – ein heißes Bad aus einer natürlichen Quelle.

Im Onsen riecht es leicht nach Schwefel, und kurz ist es gewöhnungsbedürftig, dass alle komplett nackt sind. Allerdings sind die Japaner viel zu höflich und zurückhaltend um auch nur daran zu DENKEN, jemanden anzustarren. Hier kannst du dann so lange bleiben wie ihr wollt. Mir reichte es nach etwa einer Stunde mit kurzer Sauna-Unterbrechung und abwechselnden kalten und warmen Bädern. Zeit für den Rückweg nach Kagoshima – gereinigt und tiefenentspannt.

Ibusuki Sand Bath (砂むし会館砂楽)

  • Adresse: 5 Chome-25-18 Yunohama, Ibusuki, Kagoshima Prefecture 891-0406, Japan
  • Telefon:+81 993-23-3900
  • Öffnungszeiten: 08:30–21:00

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