Torres del Paine, die blauen Himmelstürme – so kommst du hin
Wer nach Patagonien reisen will, der beschäftigt sich früher oder später auch mit Südamerikas Nationalpark Nummer 1: Torres del Paine, Naturwunder, Wunschziel für Wanderbegeisterte und einer der Orte, an denen man alle vier Jahreszeiten an einem Tag erleben kann. So sagt man jedenfalls in Patagonien, weil das Wetter innerhalb von Minuten umschlägt.
Paine hat mit dem englischen „pain“ übrigens nichts zu tun. Das Wort paine stammt aus der Sprache der Tehuelche-Indianer und bedeutet etwa „himmelblau“. Die Torres del Paine sind also „Türme des blauen Himmels„.
Der beste Ausgangspunkt, um Torres del Paine zu erkunden, ist die kleine Stadt Puerto Natales in Chile. Einen anderen Zweck als die Versorgung der ankommenden Wanderer hat der Ort allerdings auch nicht. Outdoorladen reiht sich an Outdoorladen, tagsüber wirkt die Stadt wie ausgestorben, und wenn man doch mal auf Leute trifft, sind sie entweder damit beschäftigt, sich auf einen Trek vorzubereiten oder sich davon zu erholen.

Der klassische W-Trek im Torres del Paine
Die beliebteste Methode, den Park zu erkunden, ist der fünftagige „W-Trek“, der in Form eines W zu allen Highlights des Parks führt. In Trekker-Kreisen ist daher in Patagonien die Standard-Frage „Are you doing the W?“ Die lange Variante ist übrigens das „O“.

Da ich keinen der Treks gemacht habe, kann ich leider nur wenig dazu sagen. Informiert euch vorher gut und bucht eure Campingplätze vorab! Wenn ihr keine Reservierung vorweisen könnt, dürft ihr sonst möglicherweise gar nicht erst in den Park.
Die meisten Wanderer ziehen auf eigene Faust los, denn organisierte Touren zum Torres del Paine bzw. für den W-Trek sind wahnsinnig teuer. Camping-Equipment leihen könnt ihr in Puerto Natales überall, auch Hostels bieten das oft an. Eine sehr gute kostenlose Info-Veranstaltung zum Torres del Paine-Trek gibt es jeden Nachmittag um 15 Uhr in der Bar Base Camp in Puerto Natales. Auch Blogger Justin hat den Trek gemacht.

Für Wanderfaule: Torres del Paine per Bus erkunden
Die bequemere Variante, den Park an nur einem Tag kennen zu lernen, ist eine Bustour durch den Torres des Paine. Ihr könnt sie zum Beispiel bei Chile Outdoor buchen, einer netten kleinen Agentur, die ihr am besten per Mail oder WhatsApp kontaktiert. Sie haben auch noch andere tolle Ausflüge im Angebot.
Ein Van sammelt euch morgens in eurem Hostel ein und fährt dann die zwei Stunden Richtung Park. Der Eintritt in den Torres del Paine ist in der Regel noch nicht im Preis der Tour enthalten. Zwischendurch stoppt ihr, wenn interessante Tiere sich in die Nähe der Straße wagen – zum Beispiel die putzigen Guanakos.

Am Eingang zum Park seht ihr dann auch schon den ersten Wasserfall am Rio del Paine.

Der Bus hält an den wichtigsten „Hotspots“ im Park. Zuerst geht es zum Lake Pehoe, der für seine vielen unterschiedlichen Blautöne bekannt ist.
Die Mittagspause verbringt ihr auf einem der vielen Campingplätze. Hier ist um diese Zeit nichts los. Die Wanderer sind entweder schon längst unterwegs oder noch nicht angekommen.
Nachmittags steht der Lake Grey mit dem gleichnamigen Gletscher, dem Glacier Grey, auf dem Programm. Der See macht seinem Namen alle Ehre. Mit dem Van geht es anschließend wieder zurück nach Puerto Natales.

Die beste Reisezeit für eine Wanderung im Torres del Paine
Im Januar und Februar ist Hochsaison in Patagonien – entsprechen voll und teuer ist es dann. In dieser Zeit kann es außerdem schwierig werden, Reservierungen für die Campingplätze oder gar die Refugios im Park zu bekommen.
Besser beraten ist man daher mit einem Besuch im November oder Dezember. Das Wetter in Patagonien ist dann zwar unbeständiger, dafür sind aber weniger Leute unterwegs.

Reisetipps für Patagonien – was kann ich sonst noch unternehmen?
Eigentlich wollte ich von Puerto Natales direkt weiter nach Ushuaia in Argentinien fahren, aber das ging nicht ohne Zwischenstopp in Punta Arenas und auch nicht an meinem Wunschtag. Deshalb habe ich mich für einen Reitausflug entschieden, ebenfalls organisiert von Chile Outdoor. Sie arbeiten mit der Estancia Pingo Salvaje zusammen.
Wie immer ging es mit einem Van raus aus dem Dorf Richtung Wildnis. Nach 20 Minuten erreicht man die Estancia, eine Farm mit riesigen Ländereien.

Nach einer kleinen Einführung durften wir auf die Pferde aufsteigen. Die beiden Amerikaner Mia und John aus San Francisco, die mit dabei waren, waren genau so blutige Anfänger wie ich. Mein Pferd hieß übersetzt „Sleepy“ und machte seinem Namen wirklich alle Ehre. Ein ganz sanfter Zeitgenosse!
Reiten in Patagonien ist ziemlich beliebt, weil die Strecken unglaublich schön sind. Die Berge sind nicht zu steil, die Seen tiefblau, und die berühmte patagonische Weite und die Einsamkeit kommen von einem Pferderücken sowieso noch viel besser zur Geltung.
Mehr über eine Reise nach Patagonien erfahren?
> Das blaue Wunder Südamerikas – der Gletscher Perito Moreno
> Wieso Bariloche das wahre Outdoor-Paradies ist und nicht die Schweiz
Klasse Beitrag mit super Tipps und vor allem beeindruckenden natürlichen Fotos. Danke fürs Teilen!
VG
CONSTANTIN
http://www.ltd365.wordpress.com
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Vielen Dank, lieber Constantin!
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