1) Lima eignet sich prima, um dich langsam an die dünne Luft der der Anden zu gewöhnen
Zugegeben, Lima ist nicht die schönste Stadt auf diesem Planeten. Viele Teile der Stadt sind grau-braun, auch die Umgebung besteht vor allem aus staubigem Geröll und Sand. Dafür eignet sich Lima aber durch seine niedrige Höhenlage an der Küste gut, um deine Südamerika-Reise zu beginnen.
Viele Südamerika-Reisende startennämlich direkt in höher gelegenen Regionen, zum Beispiel in Cusco oder La Paz in Bolivien, beides auf 3.500 Metern oder höher. Keine gute Idee: Der Körper hat so kaum Zeit um sich an die dünne, sauerstoffarme Luft im Andenhochland zu gewöhnen. Das Risiko, die ersten Tage der Reise mit der Höhenkrankheit im Bett zu verbringen, ist also hoch und zudem nicht ungefährlich.

2) Die Sehenswürdigkeiten in Lima überfordern dich nicht schon gleich am Anfang deiner Südamerika-Reise
Miraflores und Barranco, die bunten Künstlerviertel von Lima
Miraflores ist eines der reichsten und sichersten Viertel von Lima. Hier gibt es jede Menge Museen, Theater und Künstlerzentren. Außerdem liegen die meisten Hotels in Lima in diesem Bezirk.
Miraflores liegt etwa sechs Kilometer südlich des Stadtzentrums und direkt am Pazifik. Die Küste fällt hier steil ab, braune Hänge ziehen sich an der Wasserkante entlang.

Stellenweise hat man bereits mit der Bepflanzung der Steilhänge an der Küste begonnen. An anderen Abschnitten sichern nur Netze die nackte Erde.

Durch die Nähe zum Meer ist es in Miraflores meist etwas kühler und windiger als im Stadtzentrum. Rund 93.000 Einwohner leben hier.

Direkt neben Miraflores liegt das Künstlerviertel Barranco. In Barranco kannst du bequem einen ganzen Nachmittag verbringen. Die Aussicht über die Küste ist schöner als in Miraflores, und die Häuser sind viel bunter und netter.
Das Café Blu in Barranco verkauft angeblich das beste Eis in ganz Lima. Abends laden in diesem Bezirk viele kleine Bars und Restaurants zu dem einen oder anderen Pisco Sour oder zu dem peruanischen Nationalgericht Ceviche ein.
Centro Histórico – koloniale Architektur im Herzen von Lima
Die Straßen im historischen Stadtzentrum sind schachbrettartig angeordnet, das Zentrum bildet die Plaza de Armas, wie der Hauptplatz in lateinamerikanischen Städten meist genannt wird.
3) Lima nimmt dir im Handumdrehen deine Angst vor Südamerika
Vor meinem inneren Auge war vor der Reise zwischenzeitlich das Bild eines grauen Molochs entstanden, in dem man, seine Tasche panisch umklammernd, mit gesenktem Blick von einer Straße zur nächsten huscht. Lima ist aber das beste Beispiel dafür, dass du dich von Sicherheitstipps und Reisehinweisen beim Auswärtigen Amt nicht verrückt machen lassen solltest.
Zumindest Miraflores, Barranco, Centro Histórico, die Bezirke von Lima, in denen Touristen ihre Hotels in Lima haben und in denen sich auch die meisten Sehenswürdigkeiten befinden, sind weitgehend sicher für Touristen. Ich habe mich nie unwohl gefühlt und geklaut wurde mir auch nichts. Die Peruaner stellten sich als sehr hilfsbereit und zuvorkommend heraus: Als wir bei der Abreise aus Lima orientierungslos um die Bushaltestelle herumirrten, unterbrach ein Peruaner extra seine morgendliche Jogging-Runde und brachte uns bis zum Busterminal für Fernbusse.
Ein bisschen Spanisch hilft in Südamerika auf jeden Fall, viele Menschen sprechen kein oder nur sehr wenig Englisch.
Trotz allem solltest du deinen gesunden Menschenverstand natürlich nicht komplett außer Acht lassen und einige grundlegende Dinge beachten.
Sicher durch Lima – so machst du es richtig
- Nur das Geld für den Tag in bar mitnehmen
- Kreditkarte und Pass im Hostel im Spind einschließen.
- Wertsachen nicht öffentlich zur Schau stellen oder mit dem Geldbeutel herumwedeln
- Gepäck immer gut im Blick haben.
- Nur offizielle Taxis mit Schild auf dem Dach und einem gut sichtbaren Ausweis des Fahrers hinter der vorderen Scheiben nehmen.
- Wenn du unsicher bist, geh lieber einmal zu viel zum nächsten Taxi
Häufige Fragen zum Reisen in Peru
Wie komme ich vom Flughafen in Lima in die Stadt?
Der Flughafen Jorge Chavez liegt etwas außerhalb der Stadt. Bis nach Lima bzw. in den Stadtteil Miraflores kommst du nur mit dem Taxi. Die Fahrt bis Miraflores dauert ungefähr 45 Minuten. Unser Hostel hatte zum Glück einen Abhol-Service – nach über 24 Stunden Reisezeit jeden Sol wert. Ansonsten findest du direkt nach dem Zoll am Flughafen jede Menge offizieller Taxi-Anbieter.
Bus fahren in Peru – gewusst wie
Auf dem Weg vom Stadtzentrum zurück nach Miraflores überholen dich ständig hupende Taxis und vollgestopfte Colectivos, kleine Busse. Aus dem Fenster lehnt eine Person, die brüllend das Fahrtziel verkündet. Colectivos haben meist keinen festen Fahrplan. Frag daher am besten in deiner Unterkunft in Lima nach, welches Colectivo du nehmen kannst. Bezahlen musst du direkt beim Fahrer – das passende Kleingeld solltest du dafür unbedingt parat haben!

Am Automaten an der Haltestelle kannst du dir eine wiederaufladbare Metropolitana-Karte für Lima kaufen. Die Karte selbst kostet umgerechnet 1 Euro und kann auch von mehreren Personen nacheinander benutzt werden. Eine Fahrt liegt bei 50 Cent.
Bustickets für die Weiterfahrt ab Lima solltest du am besten direkt kaufen, sobald du dein nächstes Ziel festgelegt hast. Die Luxus-Busgesellschaft in Peru ist Cruz del Sur. Über die Website von Cruz del Sur kannst du für viele Strecken Tickets online kaufen oder aber direkt zum Busterminal gehen. Hier benötigst du deinen Pass oder zumindest eine Kopie. Die Busse sind äußerst geräumig, die Gepäckverladung sehr professionell und du kannst dir sogar einen Film während der Fahrt ansehen.

Auch wenn die meisten Foren und der eine oder andere Peru-Reiseblog Cruz del Sur für das Busfahren in Peru empfehlen, kannst du auch die anderen Busgesellschaften wie Oltursa, Tour Peru oder Transzela ohne Bedenken buchen.
Achtung: Einige Busbahnhöfe verlangen eine kleine Gebühr, für die du einen Stempel auf euer Ticket bekommt. Der Info-Stand dafür ist meist nicht zu übersehen, sonst wird dich aber der Busfahrer auch darauf hinweisen.
So erlebst du beim Busfahren in Peru keine unangenehme Überraschung
- Eine dünne Decke und warme Kleidung/Socken ins Handgepäck nehmen – viele Busse sind stark klimatisiert.
- Desinfektionsgel für die Hände und Klopapier oder Taschentücher für die Bus-Toilette oder Klo-Stoppps ins Handgepäck räumen.
- Ein Nackenhörnchen einstecken.
- Essen und ausreichend Wasser mitnehmen.
- Keine Wertsachen im großen Rucksack lassen – alles mit ins Handgepäck nehmen und direkt am Körper tragen.
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